Bunt ist schon der Osterwald

Östlich von Zingst liegt der Osterwald. Mit seiner Vielfalt an Bäumen, Farben und Gerüchen lädt er zum Abtauchen in die Fülle des Herbstes ein. Ein Spaziergang lässt sich mit einer frischen Brise am Nordstrand ausklingen.

Reihe Knoblauchschwindlinge auf morschem Baumstamm, Hindergrund Osterwald mit vielen BAumarten im NAtionalpark © K. Nolte
Für Vielfalt und herbstlichen Wohlgeruch sorgt der Knoblauchschwindling.

Das Team der Umweltbildung erwanderte den etwa 500 Hektar großen Wald und stellte einhellig fest: „Der Osterwald verspricht jede Menge Abwechslung.“ Vom Parkplatz am Ende der Straße „Straminke“ in Zingst lässt sich das moorige Waldgebiet sehr gut zu Fuß erkunden. An der Kavaliersschneise stehen mächtige Urweltmammutbäume. Sie wurden bereits in den 50er Jahren von einem Professor gepflanzt. Neben diesen Exotenwachsen im Osterwald hauptsächlich heimische Baumarten wie Kiefern, Birken, Eichen und Buchen. In diesem Jahr hört man besonders viele Eicheln, Bucheckern und Kastanien auf den Waldboden plumpsen. Das liegt am Mastjahr – ein Jahr, in welchem Bäume besonders viele Samen produzieren.
 

Im Osterwald leben Damhirsche. Mit etwas Glück, Geduld und Ruhe können Besucher*innen die Tiere beobachten. Das schaufelartige Geweih der männlichen Tiere ist unverwechselbar. Auch die Damhirsche brunften im Herbst. Während die Rothirsche bereits im September mit der Brunft beginnen, zählen die Damhirsche eher zu den Spätzündern. Wenn die Nächte im Oktober kalt werden, starten die Damhirsche mit der Brunft. Aber auch Kröten, Frösche und andere kleine Lebewesen sind momentan wegen des milden Herbstes noch aktiv. Also Augen auf bei jedem Schritt!
 

An der Kreuzung Müggenburger Schneise/Kavaliersschneise beginnt die Grenze des Nationalparks. Wer an dieser Kreuzung angekommen ist, sollte einen Blick auf die Nadelbäume werfen. Am Wegesrand stehen zwei Weißtannen. Wer also mal einen „richtigen“ Tannenzapfen sehen möchte, kann mit seinem Fernglas die Zapfen suchen. Die Tannen werfen ihren Zapfen nämlich nicht im Ganzem ab. Wer aber trotzdem mal einen „Tannenzapfen“ in der Hand halten möchte, sollte in der Nähe der Tannen dennoch einen Blick auf den Boden werfen. Aktuell liegen die ca. 2 cm großen Samenschuppen der Tannenzapfen auf dem Weg verstreut. Das Team der Umweltbildung hat hierfür einen Tipp: „Die Samen der Tanne haben einen herrlichen Duft. Es lohnt sich also, die Nase beim Entdecken zu benutzen. So taucht man mit allen Sinnen in den herbstlichen Osterwald ein.“
 

Folgt man der Müggenburger Schneise in Richtung Norden, gelangt man zum Nordstrand. Hier können sich Spaziergänger*innen zum Abschluss den frischen Ostseewind um die Ohren pusten lassen.

Wer sich vor dem Spaziergang über die Wanderwege im Osterwald und die Strandaufgänge im Nationalpark informieren möchte, nutzt am besten die interaktive Karte.
 

Weitere Wanderroute durch den Osterwald an den Bodden

Auschnitt aus der Wanderkarte Osterwald. © NPA VP
Auschnitt aus der Wanderkarte Osterwald, Nordteil.
Auschnitt aus der Wanderkarte Osterwald, Nordteil.
Herbstanfang im Osterwald, Buchenwald © L. Reisig
Das Bunt der typischen Rotbuchen prägt den Herbstanfang im Osterwald.
Das Bunt der typischen Rotbuchen prägt den Herbstanfang im Osterwald.
Nordstrand, Weite, NAtionalparkschild, NAtionalpark Boddenlandschaft © L. Reisig
Am weiten Nordstrand endet die Waldwanderung.
Am weiten Nordstrand endet die Waldwanderung.