Ein Semester Meeresluft schnuppern

Mittendrin, zwischen Familien und Kindergruppen, im urigen Wald oder am Strand ist Studentin Laura in ihrem Element. Mittendrin, im Commerzbank-Umweltpraktikum, unterstützt sie das Team der Umweltbildung tatkräftig, routiniert, mit Gespür und Wissen.

Auf der Familienführung "Der Natur auf der Spur" im Darßer Wald im Nationalpark motiviert Praktikantin Felske Jung und Alt zum Mitmachen. © J. Scheeler
Auf der Familienführung "Der Natur auf der Spur" im Darßer Wald motiviert Praktikantin Felske Jung und Alt zum Mitmachen.

Laura Felske, Berlinerin und derzeit Masterstudentin in Ökologie und Umweltschutz, freut sich, noch bis Ende Oktober die diversen Angebote der Umweltbildung zu betreuen und einen Einblick in den Arbeitsalltag der Ranger*innen zu erhalten.

„Ich wusste schon von Anfang an – Für mich soll es im Umweltpraktikum  raus aus dem theorielastigen Studium und ans Meer gehen. Nach einer kurzen Recherche über die Region Fischland-Darß-Zingst war ich sofort Feuer und Flamme. Besonders der Weststrand hatte es mir dabei angetan“, erzählt die 25-Jährige.
 

Dass die Region noch so viel mehr zu bieten hat als Meer und Strand, dessen wurde sich Laura in den letzten drei Wochen vor allem in den Führungen durch den Darßer Wald bewusst: „Ob Bodden, Moor, Wiese oder Wald, die Lebensräume hier sind so komplex und vielgestaltig, dass ich jeden Tag etwas Neues sehen und lernen kann.“

Sie begleitet die Familienführungen „Der Natur auf der Spur“, sowie die Kita-Aktionstage der „Muschelsucher“ in Zingst. Dort wurden die Allerkleinsten mit vielen bunten Aktionen in die Arbeit von Ranger*innen eingeweiht und durften bereits am Strand und bei einer Boddenrundfahrt die tierischen Bewohner der Region kennenlernen.
 

Mit Ende der Ferienzeit starten dann auch wieder die Projekttage für Schüler*innen der umliegenden Orte, in denen sie die vielfältigen Lebensräume ihrer Heimat genauer unter die Lupe nehmen können. Besonders gefällt der Praktikantin hierbei die Herangehensweise, den Nationalpark mit allen Sinnen wahrzunehmen, anstatt nur stumpfe Fakten zu lernen: „Die Natur lernt man am besten kennen, wenn man sie anfassen, hören und riechen kann. Die Kinder sehen das genauso und sind jedes Mal ganz aus dem Häuschen, wenn sie sich mal wieder einen besonders schönen Käfer im Becherglas anschauen können.“
 

Laura, die bereits seit mehreren Jahren in verschiedenen Nebenjobs und Praktika ihre Begeisterung für die Pflanzen- und Tierwelt mit den unterschiedlichsten Menschen teilt, meint: „Die Arbeit mit jungen Menschen ist für mich der erfüllendste Job von allen. Ganz besonders, wenn man eine Tour mit anfänglich eher unmotivierten Kindern startet und am Ende in erstaunte Gesichter und leuchtende Augen schaut, die die Natur auf einmal von einem ganz neuen Blickwinkel sehen. In solchen Momenten merke ich, wie wichtig es ist, dass wir schon den Kleinsten von uns beibringen, ihre Umwelt zu schätzen und zu schützen.“
 

Aber auch Führungen mit erwachsenen Besuchern machen Ihr Spaß. Besonders interessiert sich Laura für den Kontrast zwischen Nationalpark, in dem die „Natur Natur sein darf“, und dem regen Tourismus, der in der Region herrscht. Deshalb ist es ihrer Meinung nach gerade hier wichtig, Besucher des Nationalparks darüber aufzuklären, dass sie die Natur bewahren müssen, wenn sie weiterhin an einem so schönen Ort Urlaub machen möchten.
 

Gespannt blickt die Studentin auf die kommende Zeit im Nationalpark. Neben ausgiebigen Fahrradtouren und der Suche nach dem perfekten Sonnenuntergangs-Foto freut sie sich besonders auf die Brunftzeit der Hirsche und den Kranichzug im Herbst. „Ich glaube, ich habe mir die perfekte Jahreszeit ausgesucht, um den Nationalpark Vorpommern in seinem ganzen Facettenreichtum kennenzulernen und kann am Ende der drei Monate sicherlich mit vielen neuen Eindrücken und schönen Erinnerungen in das Schreiben meiner Masterarbeit eintauchen.“