Ein Tag als Rangerin

Berufe entdecken ohne Rollenklischees. Das ermöglichte das Nationalparkamt mit dem Angebot zum diesjährigen Girls Day am 28. April.

© A. Schütt
Mit der Seenadel auf dem Weg zum Gellen.

Fünf Schülerinnen aus der Region hatten sich im Vorfeld angemeldet. Von den jeweiligen Treffpunkten aus ging es um 9 Uhr morgens mit den Ranger*innen in die Gebiete Prerow, Barhöft und Zingst. Zwei befreundete Siebtklässlerinnen begleiteten die erfahrenen Rangerinnen Heike Lawrenz und Sabrina Haufe bei ihrem Arbeitstag. Und der ist alles andere als eintönig. Zuerst stand die Vogelzählung am Darßer Ort und Nordstrand auf dem Plan. Dafür braucht es vor allem Artenkenntnis und ein bisschen Übung, um die Vögel, die teilweise weit draußen auf dem Wasser nach Nahrung suchen, überhaupt zu entdecken. Da donnerstags auch immer die Rangerführung am Rundwanderweg Darßer Ort stattfindet, hatten die Mädchen die Möglichkeit, Ranger Lutz Storm dabei zu lauschen, wie er den Besucher*innen mit Begeisterung unsere schützenwerte Natur näherbringt.

Anschließend besuchten die vier die Ausstellung im NATUREUM und genossen die Aussicht vom Leuchtturm. Auf ihrem Rückweg über den Weststrand entdeckten die beiden Teilnehmerinnen angespülte Fossilien im Sand. Die Mädels resümierten: „Es ist cool, ganz anders, als wir es uns im Vorfeld vorgestellt hatten, sehr interessant, aber auch anstrengend.“ Kein Wunder, denn die vier legten insgesamt ca. 11 km zurück.
 

Auch in Barhöft gab es einiges zu entdecken. Gemeinsam mit Ranger Andreas Schütt ging es für zwei Schülerinnen mit der „Seenadel“, dem Boot der Nationalparkwacht, auf den Gellen. Dort mussten Schilder aufgestellt werden. Anschließend gab es auch für die beiden einen Einblick in die Rangerführung und einen Ausblick vom Aussichtsturm aus über die Insel Bock bis zum Windwatt. Anschließend ging es in die Nationalparkausstellung im Haus am Kliff. Dort richteten die beiden das neue Aquarium ein. Andreas Schütt konnte an diesem Tag besonders zufrieden in den Feierabend gehen, denn sie bedankten sich für einen „wunderschönen Tag“.
 

Derzeit sind insgesamt 21 Ranger*innen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft beschäftigt, davon 6 Rangerinnen. Aber die Tendenz ist steigend. Seit den Anfangsjahren des Nationalparks wurde die Anzahl der Frauen unter den Ranger*innen immerhin verdreifacht.
 

Die meisten haben den Beruf des Forstwirts bzw. der Forstwirtin erlernt, was nach wie vor noch ein männerdominierter Beruf ist. Ein anderer Einstieg in den Beruf als Ranger*in in einem Schutzgebiet ist über andere sogenannte „grüne Ausbildungsberufe“ und eine Weiterbildung zur/zum zertifizierten Natur- und Landschaftspfleger*in möglich. Wichtig ist, wer Ranger*in werden will, sollte nicht nur viel über die Natur wissen, denn hier ist Vielseitigkeit gefragt. Ranger*innen müssen vor allem wetterfest und kommunikativ sein.

© A. Schütt
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