Hier steppte der Hirsch und tanzte der Kranich

Wenn der Atem eine Wolke bildet, sich die Blätter bunt verfärben und die Kraniche gen Süden erheben, dann ist der Herbst im Nationalpark angekommen. Zu den Nationalparktagen besuchten wieder hunderte Besucher die herbstliche Bühne spektakulärer Naturschauspiele.

NAtionalpark-Tage-Infostand und Quizecke mit Kindern © L. Reisig
FÖJlerin Marit hilft den Jüngsten mit einem Quiz auf die Natur-Spur.

Alljährlich am ersten Oktoberwochenende haben Naturfreunde auf der Halbinsel Zingst die Gelegenheit, an zahlreichen Führungen rund um das Thema Nationalpark teilzunehmen und den beeindruckenden Vogelzug hautnah mitzuerleben. Außerdem gab es die einmalige Chance, Gebiete zu sehen, die normalerweise für Besucher strikt verboten sind und in die geheime Welt des Waldes einzutauchen, die sonst verborgen bleibt. Die Ranger ließen, sowohl zu Fuß, als auch mit dem Fahrrad, den Zauber der Natur spüren und erweiterten den Horizont in viele Richtungen.
 

Trotz der trüben Wettervorhersage ließen sich die Besucher nicht unterkriegen und spazierten in Regenmontur mit den Rangern mit. Ausgangspunkt für jegliche Veranstaltungen an diesem Wochenende war der Parkplatz am Schlösschen Sundische Wiese. Hier hatte Nationalparkpartner und Organisatorin, die KuT GmbH Zingst, außerdem große Zelte aufgebaut. Neben den Infoständen des Nationalparkamtes präsentierten Nationalpark-Partner Naturangebote und Produkte der Region. Zudem luden spannende Vorträge zum Lauschen ein, unter anderem über 150 Jahre Sturmfluten Küstenschutz, die Kegelrobben in der Ostsee oder das Leben in der Steinzeit. Während die Gäste im regensicheren Zelt auf ihre gebuchten Führungen warteten, lockten selbst gebackener Kuchen der Schüler der Grundschule Zingst oder die Stände von Ribnitzer Pilzexperten, des BUND. Für Jung und Alt gab es zum Beispiel am Stand der Umweltbildung Neues zu entdecken. In einem kniffligen Baum-Quiz konnte man hier sein Wissen über heimische Baumarten prüfen oder in einem lustigen Chaos-Spiel vieles über Kraniche erfahren oder mit Naturmaterialien kreativ werden.
 

Beide Tage begannen mit den begehrten, morgendlichen Ausflügen zum Pramort zum Erwachen der Kraniche. Frühes Aufstehen lohnte sich dafür eindeutig. Ein weiteres, einmaliges Erlebnis waren die Touren zum Nordstrand. Besucher erhielten einmalig und ausnahmsweise die Möglichkeit, mit fachkundiger Begleitung die Kernzone des Nationalparks zu betreten. Das Angebot wurde trotz schlechten Wetters zahlreich angenommen. Einige Teilnehmer berichteten, dass es ebenso ein Erlebnis war, den wilden Nordstrand bei Regen zu erleben. Und obwohl die Hirschbrunft dieses Jahr schon fast vorbei war, konnten noch letzte Blicke auf die röhrenden Rothirsche geworfen werden und es entstanden tolle Schnappschüsse. Trotz des „Schietwetters“ wurde es ein gelungenes Wochenende mit viel frischer Luft und einigen neuen Erlebnissen.

Marit Müller, FÖJerin im Nationalparkamt Vorpommern

Verschiedene Pilzarten auf dem Tisch des Pilzexperten. © L. Reisig
Im Zelt lockte diese stolze Sammlung Pilzinteressierte.
Im Zelt lockte diese stolze Sammlung Pilzinteressierte.
Infozelt und Stand im regen zu den Nationalparktagen Zingst © K. Bärwald
Nur zeitweilig trübte der Regen die Stimmung. Alle Wanderungen waren dennoch gut besucht.
Nur zeitweilig trübte der Regen die Stimmung. Alle Wanderungen waren dennoch gut besucht.
Friedemann Barz, ehemaliger Ranger, hält einen Vortrag vor Gästen, Nationalparktage Zingst © K. Bärwald
Friedemann Bartz, ehemaliger Ranger, nahm auf seinem Vortrag die Gäste mit ins Schutzgebiet.
Friedemann Bartz, ehemaliger Ranger, nahm auf seinem Vortrag die Gäste mit ins Schutzgebiet.