Küstenputz-Helfer*innen diesmal im Wald unterwegs

Wie jedes Jahr vor Ostern rief das Nationalparkamt zusammen mit Partnern zum traditionellen Küstenputz auf. An der Müllsammelaktion beteiligten sich am 1. April trotz Wind und Regen wieder zahlreiche Freiwillige.

Unterstützt wurden die Müllsammelerinnen im Wald, Unterstützung vom Förderverein des Nationalparks, links Vorsitzende Annett Storm, rechts eine Urlauberein © M. Timm
Unterstützt wurde die Müllsammel-Aktion auch in diesem Jahr vom Förderverein des Nationalparks, links Vorsitzende Annett Storm. Urlauberin Birgit Stemmer aus Regensburg, die gerade an der Ostsee weilt, reiste eigens aus Graal-Müritz nach Born, um sich an der Aktion zu beteiligen.

An die Küste gespült, in den Wald geweht oder einfach unterwegs entsorgt – auch der Nationalpark bleibt leider nicht vom Müll verschont. Bleibt er in der Natur liegen, entsteht daraus Mikroplastik, das in die Nahrungskette gelangt. Deshalb kommen, wie in jedem Frühjahr, engagierte Naturfreund*innen zusammen und sammeln ein und tragen raus, was nicht in die Natur gehört.
 

Los ging es jeweils um 10 Uhr an den Treffpunkten in Born, Prerow und östlich von Zingst.

Bei Born begrüßte Amtsleiter Gernot Haffner an der Jugendherberge Ibenhorst die 15 erschienenen Helfer*innen. „Auch unser Meer ist schon zur Müllkippe geworden und deshalb sind solche Aktionen so wichtig”, gab er der Gruppe ermutigend mit auf den Weg. Aufgrund des auflandigen Windes und des sehr hohen Wasserstandes war es dieses Mal nicht möglich, an Weststrand und Nordstrand Müll zu sammeln. Doch gab es auch im Wald und in den Dünenbereichen am Nordstrand genügend zu tun. Schließlich gelangt auch der dort gesammelte Müll nicht mehr ins Meer.
 

„Das hatten wir in all den Jahren noch nicht, dass Sturm, Regen und Hochwasser so ungünstige Bedingungen schufen“, berichtete Annette Beil, Dezernentin für Gebietsbetreuung im Nationalparkamt, die in Prerow die Müllsammler*innen unterstütze. „Trotzdem haben sich davon einige Freiwillige nicht abschrecken lassen“, fuhr sie fort. Auch in Prerow und in der Sundischen Wiese kamen jeweils etwa 15 Einheimische und Urlauber*innen zusammen. Im Ostseebad packte sogar Bürgermeister René Roloff mit an.

In mehreren kleinen Trupps bahnten sich die Teilnehmenden von den jeweiligen Treffpunkten aus ihren Weg durch das Schutzgebiet. So hielten sie in den Waldgebieten entlang der Straße am Osterwald, im Dünenbereich zwischen Nothafen und Regenbogencamp bis zur Seebrücke, an der L21 zwischen Ibenhorst und Drei Eichen, entlang des Plattenweges bei Bliesenrade und im Salzstein hinter Wieck Ausschau nach herumliegendem Müll. „Die Straßenmeisterei säubert zwar im Nahbereich der Straßen, aber der Müll, der verweht, den sammeln wir dann”, berichtete Gernot Haffner.
 

Dabei kam auch in diesem Jahr wieder allerhand zusammen. Von Plastiktüten, Bier- und Schnapsflaschen, To-Go-Bechern über Schrott und kleinen Plastik- und Styroporteilchen bis hin zu zahlreichen Zigarettenschachteln und Papiertaschentüchern wurde alles in blauen Müllsäcken gesammelt. Ein zunehmendes Problem stellen gedankenlos weggeworfene Taschentücher dar. So mancher Gast im Nationalpark mag annehmen, dass diese in der Natur schnell verroten und somit nicht zur Müllproblematik beitragen. Da sie jedoch immer reißfester werden, zersetzen sie sich auch schwerer und verschandeln die Landschaft mitunter bis zu fünf Jahre. So lange kann es dauern, bis ein Papiertaschentuch vollständig verrottet ist.
 

Im Dünenbereich beim Regenbogencamp in Prerow bereitete den fleißigen Helfer*innen eine andere Müllkategorie Sorgen: Zigarettenkippen, arglos in die Natur geworfen. Auch sie sind ein häufig unterschätztes Problem. Denn die aus den Zigarettenfiltern gewaschenen Giftstoffe gelangen mit Regen ins Grundwasser, welches sie so verunreinigen. Außerdem haben sie einen negativen Effekt auf das Pflanzenwachstum und belasten in Gewässern den Lebensraum von Tieren. Die freiwilligen Unterstützer*innen sammelten so alleine in Prerow etwa 100 Zigaretten vom Boden auf.
 

Neben solch kleinen Müllteilchen landeten auch etliche größere Gegenstände, wie Autoreifen, eine Kloschüssel, Silofolie, Planen und ein Surfsegel aus dem Wald in den von den Kurbetrieben Born und Prerow bereitgestellten Containern.

„Wir danken auch wieder den Kurbetrieben Prerow und Born, die die Container besorgen und sich um die Entsorgung des gesammelten Mülls kümmern”, wandte sich Gernot Haffner an die Unterstützer.
 

Die Kur- und Tourismusbetriebe Ostseebad Prerow, Born und Ostseebad Zingst, das Nationalparkamt und die DLRG-Ortsgruppe Prerow unterstützten den traditionellen Einsatz. Neben engagierten Naturfreund*innen halfen auch der Förderverein, die MeeresBürger, das Regenbogencamp Prerow und Jäger der Region und packten engagiert mit an. Die Versorgung der Helfer*innen übernahm die DLRG-Ortsgruppe Prerow und das Café Namenlos aus Ahrenshoop.
 

Das Nationalparkamt dankt allen Unterstützern und helfenden Händen, die sich an der Müllsammelaktion beteiligten!

Küstenputz, Freiwillige hilft im Wald, Nationalpark © M. Timm
Auch viele Jäger und Jägerinnen der Region beteiligten sich wieder am traditionellen Küstenputz, der diesmal durch ...
Auch viele Jäger und Jägerinnen der Region beteiligten sich wieder am traditionellen Küstenputz, der diesmal durch Waldgebiete führte.
Amtsleiter Gernot Haffner sammelte die gefüllten Müllsäcke im Salzstein ein und brachte sie in den bereitgestellten Container, Küstenputz im NAtionalpark © M. Timm
Amtsleiter Gernot Haffner sammelte die gefüllten Müllsäcke im Salzstein ein und brachte sie in den bereitgestellten ...
Amtsleiter Gernot Haffner sammelte die gefüllten Müllsäcke im Salzstein ein und brachte sie in den bereitgestellten Container.
Müll im Container © M. Timm
Auch größere Funde, wie ein Surfsegel oder eine Kloschüssel, wurden im Wald gefunden und von den Freiwilligen entsorgt. ...
Auch größere Funde, wie ein Surfsegel oder eine Kloschüssel, wurden im Wald gefunden und von den Freiwilligen entsorgt. So kam im Container allerhand zusammen.