Küstenputz im Nationalpark mit riesigem Fund

Viele Helfer unterstützten wieder den traditionellen Frühjahrsputz vor Ostern. Den allergrößten Strandfund fanden Ranger in der Kernzone bei Zingst. Junior-Ranger widmeten sich den allerkleinsten Müllteilchen.

Strndfund Kernzone Nationalpark bei Zingst, Fender eines Großkrans auf Wattfläche © S. Berndt
Außergewöhnlicher Strandfund in der Kernzone

Das weltweite Meeresmüll-Problem macht auch vor den Nationalparks nicht Halt. Zwar sammeln die Ranger*innen und Revierleiter das ganze Jahr über Müll, doch in der letzten Woche gab es dafür mehrere größere Einsätze vom Darßwald über den Zingst bis nach Barhöft. Den Abschluss bildete der traditionelle Küstenputz am Samstag. Etwa 60 Helfer kamen, um alles aufzusammeln, was nicht in die wilde Natur gehört.
 

Die Kur- und Tourismusbetriebe Ostseebad Prerow und Born, das Nationalparkamt und die DLRG-Ortsgruppe Prerow organisierten den traditionellen Einsatz. Neben engagierten Naturfreunden unterstützten auch Junior-Ranger und Partner wie der Förderverein und Jäger der Region. In mehreren Trupps bahnten sich die Teilnehmenden ihren Weg durch das Schutzgebiet und sammelten dabei Plastikverpackungen, Zigarettenstummel, Angelschnüre, Getränkedosen und allerhand anderen Unrat. Ein Teil davon würde sonst Jahrhunderte in der Natur überdauern oder als Mikroplastik in die Nahrungskette gelangen.
 

In der Aktionswoche spülte zudem ein ganz besonderer Fund an. Ranger entdeckten in der Kernzone auf dem Zingst und im Gellen-Windwatt riesige „Ostereier“. Die Fundstücke, die jeweils einen LKW-Anhänger füllen, entpuppten sich als Fender für Großkräne. Die Bergung erforderte besonderes Geschick und Kraft von Rangern und technischem Dienst. Der Zufall half, dass die XXL-Funde schnell wieder an ihren Eigentümer gelangen konnten. Ranger Andreas Schütt erfuhr in einem Gespräch über den Gartenzaun von dem Verlust der Fender. Den beklagte sein Nachbar, der bei einem Kranhersteller arbeitet. In diesem Falle: Ende gut, alles gut. Das gilt leider nicht für die kleinsten Müllpartikel.

Junior-Ranger nehmen Sandproben am Prerower Strand © Anne Schäfer
Junior-Ranger nehmen Sandproben am Prerower Strand

Diesen gingen die Junior-Ranger gemeinsam mit Commerzbank-Praktikantin Anne Schäfer und dem Bildungsteam auf die Spur. Wie viel Mikroplastik versteckt sich wohl zwischen den vielen Sandkörnern am Prerower Nordstrand? Um der Frage auf den Grund zu gehen, nahmen sie in Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut Sandproben, die nun im Labor analysiert werden. Jetzt werden mit Spannung die Ergebnisse aus dem deutschlandweiten Monitoring erwartet. Weitere Infos zum Thema und Projekt gibt es hier:

Mikroplastikdetektive - AWI.

Das Nationalparkamt dankt allen fleißigen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz!