Neue Info-Tafeln für den Dünenschutz

Ferienzeit ist Badezeit und leider keine gute Zeit für Dünen. Ihr Schutz bewegt Naturschützer*innen genauso wie die Emotionen der einheimischen Bevölkerung. Denn intakte Dünen schützen vor Hochwasser.

Dünenlandschaft mit Ostsee im Nationalpark, Kernzone Ostzingst, Blick von der Plattform Hohe Düne © J. Bassek
Die Hohe Düne in der Kernzone in Zingst steht für Wildnis und Weite mit unberührten Dünen in allen Entwicklungsphasen. Selbst hier kam es leider vor, dass Dünenbereiche verbotenerweise betreten oder sogar befahren wurden.

Jedes Jahr zur neuen Badesaison rückt das Thema in den küstennahen Gemeinden und im Nationalparkamt besonders in den Fokus. Dünen dürfen nicht betreten werden. Leider zieht es Menschen dennoch oft in diesen empfindlichen Lebensraum. Meistens geschieht dies aus Unwissenheit. Wer nicht an der Küste aufwächst, bekommt den Zusammenhang zwischen Dünen-, Küsten- und Naturschutz nicht unbedingt mit in die Wiege gelegt. Deshalb hat das Nationalparkamt frisch zur diesjährigen Sommersaison neue Informationstafeln mit wichtigem Wissen über die Dünen aufgestellt.
 

Dünen dienen zahlreichen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Zudem schützen sie das Zuhause der einheimischen Bevölkerung. Sie dienen bei Sturmhochwasser als erste natürliche Barriere. Leider bekommen aufgrund von Trittwirkungen nicht alle Dünen bei uns im Nationalpark die Chance, sich natürlich zu entwickeln. Bei jedem Tritt wird die dort wachsende Pflanzen- oder gar die dünne Humusschicht zerstört. Der Sand verliert somit an Halt. Der Wind bläst aus kleinen Wunden schnell große Löcher heraus. Das macht die Düne zunehmend instabil und für Sturmhochwasser anfälliger. Ganz junge Dünen (Weiß- und Graudünen) sind besonders trittempfindlich. Bis sich die ersten Pflanzen auf dem noch losen Sand ansiedeln, befindet sich die Düne in einem sehr empfindlichen Zustand. Bekommen die Pionierpflanzen gar nicht erst die Chance, auf der Düne zu wachsen, können sie auch keinen weiteren Sand „auffangen“. Das „Auffangen“ von Sand durch Windeinflüsse lässt die Düne erst in die Höhe wachsen und sich in das nächste Stadium entwickeln.

Jeder Gast des Nationalparks kann dazu beitragen, diese besonderen Lebensräume zu schützen. Von den Bohlenstegen aus lassen sich die Dünenlandschaften im Nationalpark naturgerecht erleben. Für einen Badetag am Strand sollten ausschließlich die offiziellen Strandübergänge genutzt werden. Das Selfie und das perfekte Urlaubsfoto machen Dünenkenner natürlich vom Strand aus, mit fotogener Düne im Hintergrund. Und auch wenn das Toben im Dünensand so verlockend ist und Dünen gern als Windschutz genutzt werden, beides bleibt ein Dünenschutz-Tabu.

Strandübergang mit Infotafel © R. Dynio
Die neuen Info-Tafeln informieren die Besucher*innen des Nationalparks, weshalb Dünen mehr als nur Sand sind.
Die neuen Info-Tafeln informieren die Besucher*innen des Nationalparks, weshalb Dünen mehr als nur Sand sind.
Infotafel am Strandübergang © S. Heide
Für einen ausgiebigen Strandbesuch sollten ausschließlich die ausgewiesenen Strandübergänge genutzt werden, damit keine ...
Für einen ausgiebigen Strandbesuch sollten ausschließlich die ausgewiesenen Strandübergänge genutzt werden, damit keine weiteren Trampel-Pfade entstehen. Die neue Info-Tafel dient nun als zusätzliche Barriere.