Ranger im Wintereinsatz
Am Darßer Ort hämmert es durch die Winterluft und es ist nicht der Specht. Robert Linke und Martin Wolter setzen Stegabschnitte zusammen, die in der Werkstatt in Born vorgefertigt wurden.
Der ostseeseitige Teil des Bohlensteges am Darßer Ort ist in die Jahre gekommen. Der Rundwanderweg durch die Kernzone erfreut sich bei immer mehr Naturfreunden größter Beliebtheit. Gerade der Abschnitt durch die Dünen zeigt die markante Küstenlandschaft von ihrer schönsten Seite und bietet überraschende Tierbeobachtungen. Er führt durch unversehrte Naturbereiche, die durch Trittschäden extrem gefährdet sind. „Je mehr Besucher hier den Nationalpark erleben und genießen wollen, umso wichtiger ist es, die notwendige Infrastruktur immer intakt zu halten und zu verbessern. Eine Daueraufgabe, für die die Wintermonate oft gar nicht ausreichen,“ erklärt Annette Beil, Dezernentin für Gebietsbetreuung.
Ein anderes Team ist zur Verkehrssicherung eingeteilt. Es fällt u.a. Bäume am Bernsteinweg in Prerow, das an dieser Stelle eigentlich Born ist (in Flurkarte und Grundbuch). „Was machen die Mitarbeiter des Nationalparkamtes hier, außerhalb des Schutzgebietes?“, mag sich manch einer fragen. Ganz praktisch sichern sie die Bebauung vor umfallenden Bäumen oder herabfallenden Ästen. Erst im Sommer fiel ein Baum auf ein Gebäude. Der Schaden wurde beseitigt und zum Anlass genommen, weiteren Unfällen vorzubeugen. Wenn der erforderliche Waldabstand zur Sicherung baulicher Anlagen vor Windwurf oder -bruch nicht gegeben ist, muss in den Waldbestand eingegriffen werden. Es mussten mehrere kranke und nicht mehr standsichere Bäume im gefährdenden Abstand weichen. „Die Stöcke der gefällten Erlen schlagen wieder aus und es wird sich auch Naturverjüngung zwischen den liegenden Stämmen einfinden, die so geschützt aufwachsen kann,“ relativiert Annette Beil das nun triste Bild im Winter, mit Ausblick auf schnellen Nachwuchs.
Warum wird hier das Nationalparkamt aktiv? Es verwaltet ein landeseigenes Flurstück rund um den Bernsteinweg, einschließlich der Aufgabe zur Sicherung. Da die nahe gelegene Nationalparkgrenze mitten durch ein großes Flurstück verläuft, das überwiegend im Schutzgebiet liegt, wurden die Eigentümerpflichten auf das gesamte Flurstück ausgedehnt. Hier arbeitet das Nationalparkamt als „normaler Waldbesitzer“. Liegt, in anderen Fällen, der kleinere Teil eines so geteilten Grundstückes im Nationalpark, so übernimmt das Forstamt Schuenhagen die Pflichten des Landes MV zur Betreuung des Waldes.