Rucksackübergabe auf Hiddensee

Die Umweltpraktikantinnen des Nationalparks trafen sich zur Rucksackübergabe auf Hiddensee – und luden zu einer Strandführung ein. Genauso traditionell wie die Rucksackübergabe sind die Commerzbank-Praktikant*innen ein fester Bestandteil im Nationalpark geworden.

Praktikantinnen packen Rucksäcke der Commerzbank am Strand aus © K. Nolte
Die traditionellen Rucksäcke sind fair gehandelten Bio-Baumwolltaschen gewichen und beinhalten allerlei für das Praktikum nützliche Utensilien.

Seit Anfang September unterstützt Carla Linden die Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit in Born bei der Planung und Durchführung von Projekttagen und Familienführungen auf dem Darß. Bereits seit Mitte Juli ist Alina-Yasmin Thiele im Rahmen des Umweltpraktikums in der Nationalpark-Außenstelle in Vitte auf Hiddensee im Einsatz. Dort ist sie viel draußen unterwegs, begleitet die Ranger im Gebiet und betreut die Ausstellung im Nationalparkhaus.

Genau dort trafen sich letzte Woche die beiden Praktikantinnen, um die Rucksäcke der Commerzbank entgegen zu nehmen. Doch bevor es soweit war, ging es erst einmal los mit einer Strandführung, zu der Carla und Alina eingeladen hatten. Sieben Teilnehmer*innen fanden sich bei strahlend blauem Himmel vor dem Nationalparkhaus in Vitte ein, ebenso wie Kristin Nolte, Sachgebietsleiterin der Umweltbildung, und Daniela Rubbert-Göhner, Gebietsleitung Unternehmerkunden Berlin-Nord bei der Commerzbank.

Am breiten Weststrand von Hiddensee lag noch allerhand Seegras und jede Menge Muscheln. Perfekte Voraussetzungen, um den Teilnehmenden mehr über die vier hier vorkommenden Muschelarten anschaulich erklären zu können. „Wegen des geringeren Salzgehaltes in der Ostsee sind die Muscheln hier kleiner und haben eine dünnere Schale als Muscheln in der Nordsee“, zeigte Carla den interessiert Lauschenden anhand von gesammelten Muscheln. Anschließend wurde Salzwasser verkostet. Die Praktikantinnen hatten vier Gläser mit den verschiedenen Salzgehalten der Ostsee, des Boddens, der Nordsee und von Leitungswasser gemischt. Neben solchen interaktiven Aktionen, die der Gruppe sichtlich Spaß machten, gingen die Praktikantinnen auch auf Entstehung, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Hiddensee und der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ein und gaben Einblicke in ihre derzeitigen Aufgaben im Nationalpark.

Ein Stopp wurde im Laufe der Führung für die traditionelle Rucksackübergabe eingelegt. Daniela Rubbert-Göhner von der Commerzbank überreichte Carla und Alina im aufgeheizten Ostseesand zwei beige Taschen mit nützlichen Utensilien fürs Praktikum, wie ein Notizbuch und ein Klimabuch. Aber auch andere praktische Dinge wie eine Emaille-Tasse, ein Glas Honig und Blumensamen waren darin enthalten. Die üblichen schwarzen Rucksäcke sind seit diesem Jahr den neuen Strandtaschen aus fair gehandelter Bio-Baumwolle gewichen.

Nach eineinhalb Stunden ging es für die Gruppe zurück zum Startpunkt. Die anfängliche Nervosität der beiden Commerzbank-Praktikantinnen hatte sich dank der entspannten Atmosphäre schnell gelegt. Nicht nur die Teilnehmenden der Führung waren hinterher begeistert. „Das war spitze, habt ihr toll gemacht“, lobte die Commerzbank-Gebietsleiterin die beiden überschwänglich. „In der heutigen Zeit ist es nicht immer einfach, Nachwuchs zu finden. Dabei seid ihr die Zukunft. Deshalb ist es so wichtig, junge Menschen zu fördern und in Bildung zu investieren“, unterstrich Daniela Rubbert-Göhner eindringlich die Wichtigkeit solcher Projekte wie dem Commerzbank-Umweltpraktikum.

Vor Ort in Schutzgebieten sammeln die Praktikant*innen während des Praktikums wertvolle Berufserfahrungen. Dabei sind sie gleichzeitig eine wichtige Unterstützung für die Nationalpark-Arbeit, vor allem im Bereich der Umweltbildung und bei Führungen im Gebiet.

Die 24-jährige Carla studiert Geografie im letzten Semester an der Ruhr-Universität in Bochum. Ihr Fokus lag dabei auf der Planung und Gestaltung von Städten und Regionen. Der Natur hat sie sich schon immer verbunden gefühlt. Sie hat das Praktikum eigens vor die Bachelorarbeit gelegt, um vorher noch etwas Praxiserfahrung zu sammeln und im besten Fall ein Thema für ihre bevorstehende Bachelorarbeit zu finden.

Auch die 23-jährige Alina-Yasmin studiert Geografie, allerdings mit dem Schwerpunktfach Stadtökologie und Management von Ökosystemen. Die gebürtige Bonnerin befindet sich im Masterstudium an der Universität Salzburg, mit dem Nationalpark Berchtesgarden direkt um die Ecke. „Ich wollte aber gerne eine andere Art der Landschaft sehen und so war Hiddensee im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft meine erste Wahl“, erzählt sie und freut sich, dass es dann so gekommen ist. Auch in Zukunft möchte sie gerne in einem Nationalpark arbeiten. „Das Umweltpraktikum war auch ein Test für mich, um zu sehen, ob mir die Arbeit zusagt. Mein Fazit fällt positiv aus und ich kann es mir gut vorstellen.“ Bevor es soweit ist, steht nun noch ihre Masterarbeit an. Die würde sie gerne in Kooperation mit einem Nationalpark zum Thema Tourismus und Naturschutz schreiben.

Die Commerzbank fördert bundesweit jährlich etwa 60 mehrmonatige Praktikumsplätze in Nationalparken und Biosphärenreservaten – und das bereits seit 1990. Die Förderung beinhaltet neben einem Praktikumsentgelt ebenso eine Unterkunft. Mit dem Umweltpraktikum sollen Studierenden berufliche Perspektiven im Naturschutz eröffnet werden. Neben der Betreuung von Ausstellungen, der Planung und Durchführung von Projekttagen und Exkursionen oder der Unterstützung der Junior-Ranger-Treffen können sich Praktikant*innen an Infoständen kreativ einbringen oder auch in die Öffentlichkeitsarbeit schnuppern. Wer ebenso Lust auf ein Praktikum im Nationalpark hat, kann sich ab November 2023 wieder auf das Commerzbank-Umweltpraktikum bewerben. Es ist für Studierende aller Richtungen offen.

Praktikantinnen mit Gruppe auf Hiddensee © K. Nolte
Vor der Strandführung erzählten die Praktikantinnen der interessierten Gruppe mehr über Gemeinsamkeiten und Unterschiede ...
Vor der Strandführung erzählten die Praktikantinnen der interessierten Gruppe mehr über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Gebieten Hiddensee und Darß-Zingst im Nationalpark.
Die Praktikantinnen mit der Gruppe am Strand von Hiddensee © K. Nolte
Die Rucksackübergabe fand dieses Mal gemeinsam auf Hiddensee statt und bot den Praktikantinnen so auch eine Gelegenheit ...
Die Rucksackübergabe fand dieses Mal gemeinsam auf Hiddensee statt und bot den Praktikantinnen so auch eine Gelegenheit zum Austausch und Vernetzen, da sie in unterschiedlichen Gebieten im Nationalpark im Einsatz sind.
Praktikantinnen mit Müll am Strand von Hiddensee © K. Nolte
Im Laufe der Strandführung gingen die Praktikantinnen auch auf die Problematik des Plastikmülls in den Meeren ein. Auch ...
Im Laufe der Strandführung gingen die Praktikantinnen auch auf die Problematik des Plastikmülls in den Meeren ein. Auch am Hiddenseer Strand wird Plastikmüll angespült.