Rundwanderweg am Darßer Ort erneuert

Seit November letzten Jahres sanierten Mitarbeiter des Nationalparkamtes umfassend den beliebten Rundwanderweg am Darßer Ort. Nun sind die Bauarbeiten abgeschlossen

© R. Linke
Der Bohlensteg macht die sumpfigen Bereiche zugänglich und in den sandigen Dünen verhindert er Trittschäden.

Der hölzerne Bohlensteg ermöglicht das Erleben sensibelster Kernzonen-Bereichen des Nationalparks. Auch in Anbetracht der stetig steigenden Besucherzahlen ist er unerlässlich für ein sicheres Naturerlebnis, sowohl für Mensch als auch Natur. Denn in den Dünen richtet ein falscher Tritt sehr schnell großen Schaden an und durch die sumpfigen Erlenbrüche ist ein Durchkommen ohne Steg kaum möglich.

 

„Gute 10 Jahre hat der Bohlensteg am Darßer Ort gehalten“, weiß Annette Beil, Dezernentin für Gebietsbetreuung. „Damit auch in Zukunft eine gute und sichere Infrastruktur im Nationalpark gewährleistet ist, waren diesen Winter allerdings Instandhaltungsarbeiten an mehreren Abschnitten zwischen Nothafen und Leuchtturm nötig.“ Die starke Frequentierung und auch die Witterung nagen am Holz. Die Revierleiter haben die Verkehrssicherheit aller Besuchereinrichtungen im Blick. Wird ein Mangel festgestellt, rückt der technische Dienst aus. Dieses Team ist unter der Leitung von Martin Kayserling für alle handwerklichen Arbeiten im Nationalpark zuständig.

Kleinere Arbeiten werden meist sofort erledigt, die größeren Sanierungsarbeiten längerfristig geplant. In der Regel erfolgen sie in den Herbst- und Wintermonaten, wenn weniger Besucher im Nationalpark unterwegs sind. Dann erhält der technische Dienst Verstärkung durch Mitarbeiter, die sonst als Ranger im Einsatz sind. „Die jungen Kollegen, die mit den Arbeiten am Rundwanderweg beauftragt sind, haben sich schon gut eingefuchst“, lobt Kayserling seine Mitarbeiter. Alle vier haben den Beruf des Forstwirts gelernt und bringen so bereits handwerkliches Geschick mit. In ihren Wachtbereichen geleiten sie sonst geführte Wanderungen  oder leiten Junior-Ranger-Gruppen.

Von Anfang November bis Mitte Januar wurde am Darßer Ort gewerkelt, was auch zeitweise Wegesperrungen zur Folge hatte. „Vor ein paar Jahren sei es noch einfacher gewesen, ohne große Wegesperrungen zu arbeiten, da ohnehin fast keine Wanderer unterwegs waren“, erinnert sich Kayserling. „Mittlerweile ist auch im Winter viel los und dieses Mal mussten wir nicht nur Schilder, sondern auch Absperrbänder anbringen, da die Schilder leider auch oft übersehen oder missachtet wurden.“ Das stört die Arbeiten und richtet erhebliche Trittschäden in diesem störungsempfindlichen Naturraum an.

In den vier Bauphasen wurden nach und nach nicht nur die Holzbohlen, sondern teilweise auch die Unterkonstruktion erneuert. So wurden die alten Eichenpfähle durch verzinkte Metallpfähle ersetzt. „Das hat mehrere Vorteile“, so Kayserling. „Für Eichenpfähle müssten wir viel größere Löcher graben, was natürlich einen größeren Eingriff in die Natur darstellt. Zudem sind die Metallpfähle in den Bereichen, die sehr feucht und hin und wieder auch überschwemmt sind, haltbarer als Holz. Hinzu kommt, dass der Transport der schweren und großen Eichenpfähle sehr aufwendig ist“, führt der ausgebildete Forstwirtschaftsmeister aus.

Das verwendete Lärchen-, Douglasien- und Eichenholz kommt aus dem Holzlager des Nationalparkamtes, wodurch weite Transportwege vermieden werden konnten. Die Waldbehandlung in den Nationalparken ist eingestellt. Das Holz, das in den Pflegezonen und im Rahmen der Verkehrssicherung an öffentlichen Straßen und Wegen anfällt, kann dann für Schilder, Zäune oder Bohlenstege im Nationalpark verwendet werden.

Wander- und Radrouten sowie aktuelle Wegesperrungen finden Sie immer aktuell auf unserer interaktiven Karte.