Semester im Freien startet mit Waldspielen

Unsere neue Umweltpraktikantin der Commerzbank, Felizitas, startete gleich am zweiten Tag mit einer munteren Gruppe Zingster Ferienkinder und Jugendlicher ihr Semester im Freien. Der Sprung ins kalte Wasser der Bildungsarbeit im Nationalpark führte die Lehramtsstudentin nicht in die erfrischende Ostsee, sondern in den mückenreichen Osterwald.

Ferienspiele im Nationalpark, Mit Blick durch ein Facettenauge sucht ein Kind die Gruppe im Wald. © K. Bärwald
Schauen wie eine Fliege. Mit Blick durch ein Facettenauge, das ander Auge verbunden sucht ein Kind die Gruppe im Wald

Ferienmodus, Wald voller Mücken statt Strand, die Begeisterung von András, Kevin, Elena und den anderen 7 hielt sich sehr in Grenzen, als es hieß: Zuerst gehen wir in den Wald. Dennoch, es wurden kurzweilige zwei Stunden für die 9-14jährigen mit dem Team der Umweltbildung des Nationalparkamtes und der Kindergruppe nebst Betreuern des Schüler- und Jugendzentrums Zingst e. V. Die gute Kooperation beider Institutionen nahm schon in der Vorwoche ihren Lauf. Das Thema Natur wird gern in die Angebote der 6 Ferienwochen mitgenommen. Dass dies auf spielerische Weise gelingt, ohne die Ferienlaune zu verderben, überzeugte auch Felizitas.

Die 23jährige Südpfälzerin studiert die Fächer Geographie und Mathematik und möchte vor dem Schreiben ihrer Bachelorarbeit Erfahrungen in der Umweltbildung sammeln. „Das Commerzbank-Praktikum ist genau das Richtige, um Geographie und die Pädagogik außerhalb des schulischen Kontextes kennenzulernen. Ich habe gestaunt, wie entspannt und kreativ hier die Kinder motiviert werden, sich im Spiel mit der Natur auseinanderzusetzen. Das funktioniert ganz anders als ich es aus dem Unterrichten in der Schule kenne.“

Felizitas schaut beim Waldmemory über die Schulter, Fereinfreizeit im Osterwald im Nationalpark © K. Bärwald
Felizitas schaut beim Waldmemory über die Schulter.

Beim Waldmemory zum Beispiel, ist ein Blick für den Waldboden gefragt, Konzentration und ein wachsames Auge. Felizitas schaut Lilia Reisig und Kristin Nolte, Sachgebietsleiterinnen Umweltbildung, dabei genau über die Schultern. Die nächste Aktion brachte Bewegung in den Wald. Mit dem Blick durch ein Facettenauge die anderen, versteckten Kinder zu finden, ist gar nicht einfach. Gudrun gelingt es mit viel Geduld, Renate greift für die Aufgabe lieber zum Fernglas. Die Spiele ließen schließlich die anfängliche Skepsis für Ferien im Wald vergessen und aus der Feriengruppe kam von allen ganz ähnliches zurück: „Spiele cool (Renate), schön, ... also geil (Kevin)“. Ein Mädchen hätte gern Kaninchen gesehen, Hanna, schon erfahrene Teilnehmerin, hätte gern noch mehr dazugelernt. Ob eine schwangere Spinne nun zu den positiven oder negativen Erlebnissen gehört, war nicht ganz klar. Einig waren sich alle nur in einem Punkt, zur Frage: Was hat Euch nicht gefallen? „Die vielen Mücken“.

Für Felizitas stehen an den nächsten Tagen u. a. Exkursionen mit Ranger*innen in den Darßwald auf dem Programm. „Ich bin jeden Tag aufs Neue fasziniert von der Natur an der Küste und lerne sehr viel Neues dazu“, so ihr Resümee der ersten Tage. Ihr frisches Nationalparkwissen wird sie schon bald an Familien weitergeben und die Führungen unterstützen. Sicher weiß sie dann auch, wie sie mit vielen spannenden Mitmachaktionen Klein und Groß für den Nationalpark und seine wunderbare Natur begeistern kann. Und dann so, dass dabei sogar die Mücken vergessen werden.