Von Eiben, Fischen und Meeren
Nach langer pandemiebedingter Pause fand wieder eine Fortbildung für die Rangerinnen und Ranger der Nationalparke Jasmund und Vorpommersche Boddenlandschaft statt. Was beide Nationalparke miteinander verbindet: die Lage zur Ostsee und einmalige Waldgebiete. Deshalb war bei der Planung der diesjährigen Ranger-Fortbildung klar, dass die Schulungsthemen praxisbezogen von Wasser und Bäumen handeln sollen. Die Nähe zum Schutzgebiet war für die Auswahl des Schulungsortes entscheidend. Deshalb fand die Fortbildung im Darßwald in der Jugendherberge Ibenhorst statt. Im Laufe der Fortbildung wurde sogar aufgelöst, was es mit dem Begriff „Ibenhorst“ auf sich hat.
Der Beginn der Schulung wurde einem Thema gewidmet, mit welchem die Rangerinnen und Ranger leider oft zu tun haben: Verstöße im Schutzgebiet. Nach einer Reflexion der Verstöße der letzten Jahre seit Pandemie-Beginn waren sich alle einig, dass 2020 und 2021 auch für die Schutzgebiets-Mitarbeitenden kräftezehrende Jahre waren. Alle Mitarbeitenden der Schutzgebiete hoffen, dass die Zahl der Verstöße wieder zurückgeht – bestenfalls durch reflektierte und informierte Gäste, die die Nationalparke besuchen.
Frisches Wissen aus spannenden Vorträgen brachten drei Referenten in die Schulung mit ein. Thomas Richter vom Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LALLF MV) arbeitet mit dem Nationalparkamt eng zusammen. Deshalb stellte er den Umgang mit Verstößen vor, die durch Freizeit-Angler in den Nationalparken verursacht werden. Von der Fischerei ging es wieder an Land. Dr. Knut Kaiser, Referent vom Deutschen GeoForschungsZentrum Potsdam, ließ die Rangerinnen und Ranger an seiner Leidenschaft für die Europäische Eibe teilhaben. Passender konnte deshalb der Schulungsort nicht sein, denn der Name „Ibenhorst“ stammt von dem Begriff „Eibenhorst“ ab. Bildlich gesehen seien Eiben die Eichen unter den Nadelbäumen, denn sie können ein stolzes Alter von 500 Jahren erreichen. Für die Erkundung eines Eibenbestandes ging es raus in den Darßwald. Danach ging es wieder ins kühle Nass. Dr. Michael Naumann vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde verriet, wie es der Ostsee geht. Wie die Ostsee vom Nordseewasser gespeist wird, stellte er anschaulich mit einem selbstgebauten Ostsee-Modell vor. Für das Nordseewasser ist es nämlich gar nicht so einfach, die Ostsee zu durchströmen. Es braucht nämlich 30 Jahre bis das Wasser der Ostsee einmal vollständig ausgetauscht ist.
Das Nationalparkamt Vorpommern dankt allen Referenten und der Jugendherberge Ibenhorst für die gelungene Veranstaltung!