Pflanzen an Stränden
Typische Pflanzen der sandigen Strände im Nationalpark sind neben dem Europäischen Meersenf und dem Kali-Salzkraut auch die Salzmiere und die Binsenquecke. Der Europäische Meersenf (Cakile maritima) ist ein salztoleranter Strandbewohner, der sich widerstandsfähig gegenüber Trockenheit, Übersandung und Substratdurchmischung zeigt. Während der Blütezeit von Juli bis September ist er an seinen zahlreichen lila- bis rosafarbenen Blüten zu erkennen.
Im Bereich von regelmäßig überfluteten, nährstoffreichen Sandböden gedeiht das Kali-Salzkraut (Salsola kali), dessen Stängel mit fleischig verdickten, dornigen Blättern versehen sind. Auf dem obersten Strandbereich wächst die Salzmiere (Honckenya peploides). Die Polster dieser robusten Pflanze mit ihren dickfleischigen Blättern sammeln Sand und tragen so zur Dünenbildung bei. Auf die gleiche Weise trägt die Binsenquecke (Elymus farctus) zur Entstehung von Dünen bei und bietet dort ebenso Strandroggen und Strandhafer die Möglichkeit, sich anzusiedeln. Auf alten Spülsäumen dagegen ist die Strand-Melde (Atriplex littoralis) zu finden. Diese salzverträgliche, krautige Pflanze wächst auch an Straßenrändern und auf Äckern.
Vornehmlich im Nordteil der Insel Hiddensee, auf dem Neuen Bessin, gedeiht der sehr seltene Küsten-Meerkohl (Crambe maritima), eine gefährdete Rote-Liste-Art. Eine Wachsschicht auf den Blättern der ausdauernden Pflanze schützt sie vor Austrocknung, Strahlung und Sandstürmen.