Die Entenvögel im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Alle meine Entchen

Aufgrund ihrer geringen Tiefe sind die Boddengewässer in ihrer gesamten Fläche von den meisten Wasservogelarten nutzbar. Rast- und Nahrungsgebiete können im Tageslauf unterschiedlich sein. So halten sich die Bergenten (Aytha marila) und Reiherenten am Tage in den ruhigen, windgeschützten Buchten auf, während sie in der Nacht die tieferen, reicheren Nahrungsgründe aufsuchen. Salzwiesen dienen während des ganzen Jahres als Nahrungs- und Ruhegebiete.

Ein Schwarm Reiherenten wechselt das Gewässer. © Jürgen Reich
Ein Schwarm Reiherenten wechselt das Gewässer.

Für jeden was dabei

Die reichhaltigen Nahrungsgründe der Ostsee sind für einige Meeresentenarten unersetzlich. Die Art des Sediments und die Größe der dort hauptsächlich vorkommenden Muscheln sind besonders für die Eisente (Clangula hyemalis) geeignet, die hier alljährlich mit über 50.000 Individuen rastet. Bevorzugt werden dabei die Flachgründe wie die Prerowbank und die Hiddensee westlich vorgelagerte Sandbank. Andere Meeresenten, wie die Eiderente (Somateria mollissima), kommen ebenfalls vor, sind aber seltener.
Im Winter ist das Artenspektrum der Entenvögel im Nationalpark reduziert und von der Härte des Winters abhängig. Ein Zufrieren der Bodden zwingt die Schwimmvögel zuerst auf die später zufrierende Ostsee und bei weiterer Zunahme der Vereisung zum Ausweichen in mildere Winterquartiere, z. B. die Nordsee.


Von den Entenvögeln sind Schnatter- und Löffelente (Anas strepera, - clypeata), Krick- und Tafelente (Anas crecca, Aythya ferina), Reiherente (Aythya feligula), Knäk- und Kolbenente (Anas querquendula, Netta rufina), Stockente (Anas platyrhynchos), aber auch Mittel- und Gänsesäger (Mergus serrator, - merganser) Brutvögel im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Besonders bedeutsam sind aufgrund der Löffelenten- und Mittelsäger-Brutbestände die Boddengewässer Westrügens, die

Inseln  Barther Oie und die Kirr. Die Entenvögel bevorzugen im Allgemeinen – im Gegensatz zu vielen Watvögeln – Bereiche mit höherer Vegetation als Brutplatz .