Junior-Ranger und Bänker werden zu Mikroplastikdetektiven
In Vorbereitung des Einsatzes und als Testlauf gab es für Katrin Weidtman und Mathias Paulokat von der Commerzbank einen kleinen Workshop zum großen Problem Meeresmüll. Der Einstieg in die ernste Thematik gelang Anne ganz spielerisch über das Müll-Bingo. Das schärfte den Blick und der sportliche Ehrgeiz sorgte dafür, dass innerhalb kürzester Zeit diverse Fundstücke zusammenkamen: Plastiktüten, Angelschnüre, Zigarettenstummel, Glasscherben, Styropor und vieles mehr.
Sehr interessiert lauschten die Bänker den Ausführungen von Anne, die in Greifswald Landschaftsökologie und Naturschutz studiert. Kompetent klärte die 26-Jährige über die Problematik auf. Sind die Kunststoffe erst mal in der Natur, können sie dort teilweise Jahrhunderte überdauern. In den Netzen und Tüten können sich Tiere verheddern, verletzen und schlimmstenfalls sterben. Außerdem bergen sie auch eine unsichtbare Gefahr, denn bei der Zersetzung werden schädliche Stoffe, wie Weichmacher oder Flammschutzmittel frei und schließlich bleiben kleinste Partikel, das sogenannte Mikroplastik (kleiner als 5 mm) übrig. All das kann über die Nahrungskette auch auf unseren Tellern landen.
Damit hatte Anne den Einstieg zum nächsten Programmpunkt geschaffen. Nun begab sich die Gruppe auf die Spur der unsichtbaren Überreste. So wurden für das Forschungsprojekt „Mikroplastikdetektive“ des Alfred-Wegener-Instituts Sandproben entnommen. Aber natürlich nicht willkürlich, sondern nach einer definierten Methode. Mit der Unterstützung von Kristin Nolte, der Sachgebietsleiterin Umweltbildung wurde der Strand vermessen und die Standorte für die Entnahme der Proben bestimmt. Was die beiden Gäste an diesem Tag exemplarisch für eine Probe durchführten, wurde am Folgetag mit der Junior-Ranger-Gruppe „Seeadler“ fortgeführt. So wurden insgesamt 20 Testboxen mit Ostseestrand gefüllt, die anschließend von den Wissenschaftler*innen des Alfred-Wegener-Instituts untersucht werden. Die Ergebnisse liefern dann einen Beitrag zur europäischen Überwachung zur Verschmutzung der deutschen Küsten mit Mikroplastik. Hier müssen noch so manche Wissenslücken geschlossen werden.
Zwischendurch fand die feierliche Commerzbank-Rucksackübergabe statt. Wie immer überreichten Mathias Paulokat und Katrin Weidtman einen mit nützlichen Utensilien gefüllten Rucksack, der Anne durch ihr Praktikum begleitet.
Zum Abschluss sichteten alle gemeinsam ihre Fundstücke. Mit einem kleinen Quiz gingen die Teilnehmenden der Frage auf den Grund, wie der ganze Müll eigentlich in die Natur und die Ostsee gelangt. Schließlich präsentierte Anne ihre „Lieblings-Funde“ der letzten Woche. Dazu gehörte ein aufblasbarer Schwimmreifen, der in den Ästen eines Baumes hing und ein Paar intakte Handschuhe, das nun - frisch gewaschen - eine neue Besitzerin gefunden hat.
Seit Bestehen des Nationalparkes fördert die Commerzbank das Umweltpraktikum. Mehr dazu.