Steckbrief des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft
Bewegte Landschaft
Ungebremste Energie von Wind und Wellen tragen die Küsten ab, transportieren Sandfrachten und lagern sie anderen Orts an. Daraus entstehen Windwatten, Sandhaken und schließlich ein Mosaik aus Dünen, Strandseen und Sümpfen. Die dynamische Entwicklung der Küsten-Landschaft ist ein Markenzeichen des Nationalparks.
Natur-Reich
Veränderung ist Programm in den typischen Lebensräumen Ostsee, Windwatt, Heide, Moor und Wald. Große und kleine Tierarten, vom Rothirsch bis zum blauen Moorfrosch, finden hier exklusive Lebensräume und das auf großer Fläche.
Gefiederte Bewohner und Gäste rasten zu Tausenden. Das Spektakel der Kraniche durchzieht alljährlich den Herbst und lockt immer mehr Naturliebhaber. Im Winter eilen kleine Knutts über den Strand, nicht die einzigen Wintergäste aus der Arktis. Weite Schilfgürtel lassen den Übergang zwischen Wasser und Land nur erahnen. Hier erstreckt sich das Reich von Rohrdommel und Rohrweihe.
Hering, Hornhecht und Co. nutzen die flachen Boddengewässer als Kinderstuben.
Von der Düne zum Wald
Kiefern keimen im Dünensand und bereiten den Weg für urige Buchenwälder. In den Sümpfen zwischen den Dünen wachsen ausgedehnte Erlenwälder. Besonders in den Dünen und Mooren ist eine besondere Pflanzenwelt zu Hause.
Nationaler Geotop
Der Neudarß stellt eins von derzeit acht Geotopen und Landschaften in Mecklenburg-Vorpommern dar, die als besonders und überregional bedeutend mit dem Prädikat „Nationaler Geotop“ ausgezeichnet wurden. Bundesweit gibt es 150 solcher besonderen Geotope.
Wo vor 7.000 Jahren noch der Strand war, beginnt heute die Landfläche des Neudarß mit dem markanten Wechsel aus Reffen (alte Strandwälle) und Riegen (ehemalige Strandseen und Moore). Mehr zur geologischen Entwicklung des Neudarß bietet die Infotafel "Der Neudarß - Nationaler Geotop" des LUNG M-V.
Die Schutzzonen des Nationalparks
Kernzone (Zone1)
Sie umfasst die wertvollsten Wildnisgebiete, in denen die natürliche Entwicklung Vorrang hat. Hier gilt striktes Wegegebot.
Entwicklungszonen (Zone2)
Hier wird durch gezielte Maßnahmen, Schritt für Schritt der Weg zu mehr Wildnis bereitet.
Pflegezonen
Besonders seltene Landschaftstypen, wie zum Beispiel Salzgraswiesen und Heiden, werden auf ausgewählten Flächen beweidet, um die dort typische Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. Der Anteil der Pflegezonen in Nationalparks darf etwa 1/4 der Fläche betragen.
Mehr zu den Schutzzonen:
die Lage der Schutzzonen auf unserer interaktiven Karte
in der Nationalparkverordnung