Ab heute beginnen Deichbauarbeiten

Der Seedeich auf dem Vordarß, östlich von Ahrenshoop, bekommt Verstärkung. Auch im Nationalpark werden Eingriffe nötig. Das neue Küstenschutzkonzept sichert den Hochwasserschutz für die Boddendörfer und sorgt dafür, dass die regelmäßigen Sandaufspülungen im Nationalpark bald der Vergangenheit angehören.

© K. Baerwald
Von den Naturgewalten gezeichnet: der wilde Weststrand. Der neue Deich gibt der Natur mehr Spielraum und schützt gleichzeitig die Anwohner.

Während das alte Küstenschutzkonzept auf Sandaufspülungen setzte, soll in Zukunft ein breiterer Deich die Menschen und Häuser in Ahrenshoop und Born vor Sturmfluten und Hochwasser schützen. Neben dem 1957 gebauten Deich, bieten bisher auch der Strand und die Dünen einen effektiven Schutz vor den Wassermassen. Weil Dünen auf ganz natürliche Weise vor Fluten schützen, ist es auch so wichtig, diese nicht zu betreten. Trittschäden lassen die Dünen instabil werden.

 

Am letzten Januar Wochenende zeigte das Sturmtief Nadia, mit welcher Kraft die Ostsee an der Küste nagt. Doch auch das ganze Jahr über transportiert die natürliche Meeresströmung stetig Sand vom Weststrand zum Darßer Ort, wo nach und nach neues Land entsteht. Bisher wurde diesem Landverlust entgegengewirkt, indem immer wieder Sand aus anderen, tieferen Bereichen der Ostsee aufgespült wurde. Das geschah regelmäßig an der schmalsten Stelle zwischen Bodden und Ostsee, wo der Nationalpark im Westen beginnt. An der sehr dynamischen Westküste der Halbinsel gestaltet sich dieses Verfahren sehr aufwendig. Auch die Sandentnahmen sind belastende Eingriffe in das Ökosystem Ostsee.

 

Damit der 1,8 km lange Abschnitt des alten Seedeichs zwischen Ahrenshoop und den Rehbergen seeseitig auf eine flachere Neigung und die nötige Breite ausgebaut werden kann, muss auch Wald weichen. Trotzdem stimmte das Nationalparkamt diesem einmaligen Eingriff zu, denn der verstärkte Deich ermöglicht es, dass künftig keine zusätzlichen Sandaufspülungen mehr nötig sein werden. Damit wird der wilde Weststrand ganz der Natur überlassen und bleibt damit einzigartig an der Ostseeküste. Zusätzlich wurde in den umweltfachlichen Gutachten festgelegt, wie der Waldverlust auszugleichen ist. Es werden sogenannte Waldpunkte eingesetzt, die bei der Aufforstung von Wald an anderer Stelle entstehen.

 

Aktuelle Infos zum Baufortschritt, einhergehende Wegesperrungen sowie weitere Hintergrundinformationen können Sie hier nachlesen.